Der Zwergschnauzer- FCI 183 - Gruppe 2
Ursprung: Deutschland
Kurzer geschichtlicher Abriss: Um die Jahrhundertwende machte ein
Schnauzerzwerg aus dem Raum Frankfurt/M. seinen Weg,
damals noch als rauhhaariger
Zwergpinscher bezeichnet. Es war keine leichte Aufgabe, aus den verschiedenen Formen,
Grössen und
Typen und dem Wirrwar der harten, weichen und seidigen Haarstrukturen
einen Kleinhund zu schaffen, der dem Extrerieur und den
Wesensqualitäten seines
grösseren Bruders, dem Schnauzer, voll entsprach.
Allgemeines Erscheinungsbild: Klein, kräftig, eher gedrungen als schlank,
rauhhaarig; elegant, das verkleinerte Abbild des Schnauzers,
ohne die Mängel
zwerghafter Erscheinungen. Er soll von quatratischem Bau sein, wobei die
Widerristhöhe etwa der Rumpflänge
entspricht. Die Gesamtlänge des Kopfes entspricht
der Hälfte der Rückenlänge.
Verhalten/Charakter/Wesen: Seine Wesenszüge entsprechen denen eines
Schnauzers und werden durch Temperament und Gebaren
eines Kleinhundes geprägt.
Klugheit, Unerschrockenheit, Ausdauer und Wachsamkeit machen den Zwergschnauzer
zum angenehmen
Haushund wie auch zum Wach- und Begleithund, der auch in einer
kleinen Wohnung problemlos gehalten werden kann.
Kopf: Kräftig und langgestreckt, ohne stark hervortretendes Hinterhauptbein.
Der Kopf soll zur Wucht des Hundes passen.
Die Stirn ist flach und verläuft
faltenlos und parallel zum Nasenrücken. Der Stop erscheint durch die Brauen deutlich
ausgeprägt.
Die Nasenkuppe ist gut ausgebildet, mit grossen Öffnungen und stets
schwarz. Der Fang endet in einem stumpfen Keil und der
Nasenrücken ist gerade.
Die Lefzen sollen schwarz, fest und glatt an den Kiefern anliegen.
Gebiss: Kräftiger Ober- und Unterkiefer. Das vollständige Scherengebiss
(42 Zähne gemäss der Zahnformel) ist kräftig entwickelt,
gut schliessend und
rein weiss. Die Kaumuskulatur ist kräftig entwickelt, doch darf keine stark
ausgebildete Backenbildung die
rechteckige Kopfform stören.
Augen: Mittelgross, oval, nach vorne gerichtet, dunkel, mit lebhaftem
Ausdruck, Lider gut anliegend.
Ohren: Klappohren, hoch angesetzt, V-förmig, die Ohrinnenkanten an den
Wangen anliegend und gleichmässig getragen,
nach vorn in Richtung Schläfe gedreht,
wobei die parallele Faltung den Oberkopf nicht überragen soll.
Hals: Der muskulöse Nacken ist erhaben gewölbt. Der Hals geht harmonisch
in die Widerrist über. Kräftig aufgesetzt, schlank, edel
geschwungen und zur Wucht
des Hundes passend. Die Kehlhaus liegt straff und faltenlos an.
Körper: Die obere Profillinie ist von der Widerrist ausgehend nach
hinten leicht abfallend. Die Widerrist bildet die höchste Stelle der
Oberlinie.
Der Rücken soll kräftig, kurz und stramm sein. Die Lenden sind kurz, kräftig
und tief, der Abstand vom letzten
Rippenboden bis zur Hüfte ist kurz, damit
der Hund kompakt wirkt. Die Kruppe ist in leichter Rundung verlaufend und
unmerklich in
den Rutenansatz übergehend. Die Brust soll mässig breit, im
Querschnitt oval und bis zu den Ellenbogen reichen. Die Vorbrust ist
durch die
Brustbeinspitze markant ausgebildet. Die untere Profillinie und der Bauch soll an die
Flanken nicht übermässig aufgezogen
sein und mit der Unterseite des Brustkorbes eine
schön geschwungene Linie bilden.
Rute: naturbelassen
Gliedmassen: Die Vorderläufe sind, von vorne gesehen, stämmig, gerade
und nicht eng gestellt. Die Unterarme stehen, seitlich gesehen,
gerade.
Das Schulterblatt liegt fest dem Brustkorb an, ist beiderseits der
Schulterblattgräte gut bemuskelt und überragt oben die
Dornvorsätze der Brustwirbel.
Möglichst schräg und gut zurückgelagert, beträgt der Winkel zur Waagerechten ca. 50 Grad.
Der Oberarm liegt gut am Rumpf an, ist kräftig und muskulös, der Winkel zum Schulterblatt
etwa 95 bis 105 Grad. Die Ellenbogen
liegen gut an, weder aus- noch einwärts drehend.
Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen völlig gerade, kräftig entwickelt und gut
bemuskelt.
Die Vorderfusswurzelgelenke sind kräftig, stabil, sich nur unwesentlich von der Struktur des
Unterarmes abhebend.
Der Vordermittelfuss ist von vorn gesehen senkrecht, von der Seite
betrachtet leicht schräg zum Boden stehend, kräftig und leicht
federnd. die Vorderpfoten
sind kurz und rund, die Zehen eng aneinanderliegend und gewölbt (Katzenpfoten), mit kurzen,
dunkelnen
Nägeln und derben Ballen. Die Hinterhand ist von der Seite gesehen schräg gestellt,
von hinten gesehen parallel verlaufend, nicht eng
gestellt. Die Oberschenkel sind mässig
lang, breit und kräftig bemuskelt. Das Knie ist weder ein- noch auswärts gedreht.
D
ie Unterschenkel sind lang und kräftig, sehnig, in ein kraftvolles Sprunggelenk übergehend.
Die Sprunggelänke sind ausgeprägt
gewinkelt, kräftig, stabil, weder nach innen noch nach
aussen gerichtet. Der Hintermittelfuss ist kurz und senkrecht zum Boden
stehend.
Die Hinterpfoten sollen kurze Zehen haben, gewölbt und eng aneinanderliegen, die Nägel
ebenfalls kurz und schwarz sein.
Haut: Am ganzen Körper eng anliegend.
Haarkleid: Das Haar soll drahtig hart und dicht sein. Es besteht aus einer dichten
Unterwolle und dem keineswegs zu kurzen, harten,
dem Körper gut anliegenden Deckhaar.
Das Deckhaar ist rauh, lang genug, um seine Struktur überpüfen zu können, weder struppig
noch gewellt. Das Haar an den Läufen neigt dazu, nicht ganz so hart zu sein.
An der Stirn und den Ohren ist es kurz.
Als typisches Kennzeichen bildet es am Fang den nicht
zu weichen Bart und die buschigen Brauen, die die Augen leicht überschatten.
Farben: rein schwarz mit schwarzer Unterwolle; pfeffersalz,
schwarz-silber oder rein weiss mit weisser Unterwolle.
Für pfeffersaltzfarbig
gilt als Zuchtziel eine mittlere Tönung mit gleichmässig verteilter, gut
pigmentierter Pfefferung und grauer
Unterwolle. Zugelassen sind die Farbnuancen vom
dunklen Eisengrau, bis zum Silbergrau. Alle Farbspiele müssen eine den Ausdruck
unterstreichende dunkle Maske aufweisen, die sich harmonisch dem jeweilen Farbschlag
anpassen soll. Deutliche helle Abzeichen am
Kopf, an der Brust und an den Läufen sind
unerwünscht. Für die schwarz-silberne Farbe gilt als Zuchtziel schwarzes Deckhaar mit
schwarzer Unterwolle; weisse Abzeichen über den Augen, an den Backen, am Bart, an der
Kehle, an der Vorderseite der Brust zwei
geteilte Dreiecke, am Mittelfuss der Vorderläufe,
an den Pfoten, an der Innenseite der Hinterläufe und am After. Stirn, Nacken und
Aussenseiten der Ohren sollen, wie das Deckhaar, schwarz sein.
Grösse: Rüden und Hündinnen zwischen 30 und 35 cm.
Gewicht: Rüden und Hündinnen zwischen 4,5 und 7 kg.
Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden,
dessen Bewertung in genauem Verhältnis
zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Insbesondere: Ingesamt zu kleiner oder zu kurzer Kopf; schwerer oder runder Oberkopf;
Stirnfalten; kurzer, spitzer oder schmaler Fang; Zangengebiss; stark hervortretende
Backen oder Backenknochen; helle, zu große
oder zu kleine Augen; tief angesetzte oder
zu lange, unterschiedlich getragene Ohren; lose Kehlhaus; Wamme, schwaler Halsrücken;
zu langer, aufgezogener oder weicher Rücken; Karpfenrücken; abfallende Kruppe; zum Kopf
geneigter Rutenansatz; lange Pfoten;
Passgang; zu kurzes, zu langes, weiches, gewelltes,
zottiges, seidiges, braune Unterwolle; bei Pfeffersatzfarbigen: Aalstrich oder
scharzer
Sattel; Über- oder Untergrösse bis 1 cm.
Schwere Fehler: Plumper oder leichter, niedriger oder hochläufiger Bau;
umgekehrtes Geschlechtsgepräge (z.B. rüdenhafte
Hündinnen); nach aussen gedrehte
Ellenbogen; steile oder fassbeinige Hinterhand; nach innen gedrehte Sprunggelenke;
zu kurzer
Hintermittelfuss. Weisses oder fleckiges Haar bei den Farbschlägen schwarz
und pfeffersalz, fleckiges Haar bei den Farbschlägen
schwarz-silber und weiss.
Über- oder Untergrösse von mehr als 1 cm und weniger als 2 cm.
Ausschliessende Fehler: Missbildungen jeglicher Art; mangelhafter Typ;
Gebissfehler wie Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss;
grobe Fehler in den einzelnen
Regionen wie Gebäudefehler, Haar- und Farbfehler; Über- oder Untergrösse von
mehr als 2 cm;
scheues, aggressives, bösartiges, übertrieben misstrauisches,
nervöses Verhalten.
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen,
die sich vollständig im Hodensack befinden.